Ratgeber Diabetes mellitus Typ 2
Informationen für Betroffene und AngehörigeBei der Therapie von Diabetes Typ 2 geht es vor allem darum, den Blutzuckerwert zu normalisieren, um auf diese Weise Folgeerkrankungen vorzubeugen. Neben der Einnahme von Medikamenten, die den Langzeitblutzuckerwert senken sollen, ist auch ein Wandel in der Lebensführung ratsam. Dazu gehört eine Veränderung der Essgewohnheiten, vor allem bei vorhandenem Übergewicht, mehr Bewegung und bestmöglich der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten. Ziel sollte es sein, den Langzeitblutzucker auf einen Wert von unter 6,5 % zu reduzieren. Der Blutzucker sollte regelmäßig durch einen Arzt oder durch Selbstkontrolle überprüft werden.
Therapie von Diabetes Typ 2
Die Behandlung bei Diabetes mellitus Typ 2 besteht aus einer Kombination von nicht-medikamentösen und medikamentösen Therapieverfahren. Das Ziel ist, den Blutzuckerwert langfristig auf ein normales Maß zu reduzieren und so akute Komplikationen wie ein diabetisches Koma oder auch Folgeschäden wie das diabetische Fußsyndrom oder die diabetische Retinopathie hinauszuzögern bzw. zu verhindern.
Um ein optimales Therapieergebnis zu erzielen, muss der Patient dauerhaft seine Lebens- und Ernährungsgewohnheiten umstellen. Übergewichtige Typ 2-Diabetiker sollten zunächst ihr Gewicht reduzieren. Die Ernährung sollte auf eine ballaststoff- und vitaminreiche, fettarme Kost umgestellt werden. Regelmäßige, dem Allgemeinzustand angepasste Bewegung kann dazu beitragen, Gewicht zu reduzieren bzw. zu halten und den Blutzuckerspiegel zu senken. Alkohol sollte nur in Maßen genossen werden. Das Rauchen sollten sich Typ 2-Diabetiker nach Möglichkeit abgewöhnen.
Da diese Maßnahmen nur in manchen Fällen allein zu dem Ziel führen, den Langzeitblutzuckerwert HbA1c auf unter 6,5 % abzusenken, können zur Unterstützung auch Medikamente eingesetzt werden. Dazu zählen orale Antidiabetika wie Metformin, Sulfonylharnstoffe, Alpha-Glucosidasehemmer, Glinide und Insulin-Sensibilisierer. Auch Insulin wird in der Therapie mitunter eingesetzt. Dann in der Regel in Kombination mit einem oralen Antidiabetikum (meist Metformin).
Für Diabetiker spielt der sog. Langzeitblutzuckerwert HbA1c eine zentrale Rolle. Er sollte möglichst unter 6,5 % liegen um Folgeerkrankungen zu vermeiden. HbA1c wird auch als Glykohämoglobin bezeichnet. Es handelt sich dabei um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin, an dem sowohl Sauerstoff als auch der Einfachzucker Glukose gebunden werden können. Die Verbindung von Hämoglobin und Glukose ist dann das Glykohämoglobin. Misst man den HbA1c-Wert, lässt sich ermitteln, wie stark das Hämoglobin mit der Glukose reagiert hat. Eine regelmäßige Kontrolle dieses Wertes ist bei Diabetes Typ 2 unerlässlich.
Diabetes Typ 2 entwickelt sich langsam über einen größeren Zeitraum hinweg. Der Grund für die Entstehung von Diabetes Typ 2 ist eine körpereigene Insulinresistenz. Als Folge kommt es zu einer gesteigerten Insulinausschüttung, wodurch der Glukosegehalt im Blut und somit der Blutzuckerspiegel ansteigt. Neben einer erblichen Veranlagung spielen auch die Lebensbedingungen eine Rolle. Eine falsche Ernährung, mangelnde Bewegung oder Stress können die Entstehung von Diabetes Typ 2 fördern. Diese Umstände sind ein möglicher Grund dafür, dass immer häufiger auch junge Menschen an Diabetes Typ 2 erkranken.
Da viele Betroffene am Anfang keine Symptome der Erkrankung zeigen, bleibt der Typ 2-Diabetes in der ersten Zeit meist unentdeckt. Die Diagnose erfolgt oft zufällig bei verschiedenen anderen Untersuchungen. Um eindeutig herauszufinden, ob der Patient an Diabetes Typ 2 erkrankt ist, erfolgt in den meisten Fällen eine Blutuntersuchung. An zwei verschiedenen Tagen wird dann der Glukosegehalt im Blut gemessen. Ist die Diagnose nicht eindeutig, folgt oftmals ein oraler Glukosetoleranztest. Bei diesem Test wird der Blutzuckerwert ermittelt, nachdem der Patient mit Glukose angereicherte Flüssigkeit zu sich genommen hat.